Besuch der VdS-Tagung 2017 in Heidelberg
Vom 20. bis 22. Oktober habe ich zusammen mit meiner Frau an der diesjährigen Jahrestagung der Vereinigung der Sternfreunde teilgenommen. Ich möchte kurz darüber berichten.
Die Veranstaltung fand dieses Jahr im Haus der Astronomie in Heidelberg statt. Das Haus der Astronomie mit Planetarium fungiert als Besucher- und Tagungszentrum und liegt zusammen mit der Landessternwarte und dem Max-Planck-Institut für Astronomie auf dem Königsstuhl bei Heidelberg. Es gibt also einiges zu besichtigen.
Für uns war es der erste Besuch bei der Jahrestagung und auf dem Königsstuhl, reine Neugierde eben, und außerdem ein Abenteuerurlaub. Abenteuer deshalb, weil wir die erste wirklich lange Fahrt mit unserem neuen Elektroauto, einem BMW i3, unternommen haben. Das ist zwar eine andere, nicht astronomische Geschichte – hat aber riesig Spaß gemacht.
Am Freitagabend gab es eine kurze Begrüßung und danach einen Science-Fiction-Film mit wissenschaftlicher Begleitung: Gravity
Am nächsten Tag hörten wir uns alle angebotenen Vorträge an – sehr interessant, auch für Fachgebiets-Laien. Die Tagung war so gut besucht, dass viele Teilnehmer aus dem Planetarium in Besprechungsräume mit Videoübertragung ausquartiert wurden. Interessant waren auch die Gespräche in den Pausen. Ich wusste gar nicht, was man noch alles mit Amateurteleskopen anfangen kann. Am späten Nachmittag dann die unvermeidliche Vereinsarbeit der VdS (Mitgliederversammlung und so, ist halt ein Verein, trotzdem interessant).
Am Sonntagvormittag gabs dann zuerst eine Führung durch das Max-Planck-Institut (hochinteressant, finde ich. Jede Menge Forschung und Entwicklungsarbeit für bekannte Projekte, z.B. das Original des Filterrades für das James-Webb-Space-Teleskop ‚zum Anfassen‘, die Kopie darf mitfliegen).
Danach die Besichtigung der Landessternwarte (zwar nicht ultramoderne aber beeindruckende schöne Teleskope in kleinen Kuppeln). Viel sehen können die Kollegen auch nachts meist nicht.
Die Eifel liegt da astronomisch besser. Vom Königsstuhl hat man beste Sicht auf die BASF Ludwigshafen, viel Licht und noch mehr Schmutz! Schön war es aber doch.
Zum Abschluss gab es noch eine „interaktive Planetariumsshow“ im Haus der Astronomie. Eigentlich mag ich die Planetariumsspektakel ja nicht so, aber das war beeindruckend: So eine Reise von der Erde, aus unserer Milchstraße, immer weiter zurück durch Galaxiencluster wie ein Schwamm bis ganz am Schluss nur noch die Spuren in der Hintergrundstrahlung leuchten – du fühlst dich ganz klein. Das Ganze war nicht mal Science Fiction, sondern einfach eine Visualisierung des Gaia-Datensatzes. Toll eben.
Das war mein kurzer Bericht – hat sich gelohnt!
Ralph