Im Anfang war der Wasserstoff

20h 25′ 41“

40° 25′ 26“

0° 35′ 5“

1.3082 px/arcsec

3699580

so lautet der Titel eines Buches, welches ich zu Weihnachten 1972 erhalten habe, Autor: „Professor Hoimar v. Ditfurth“ und im Traum habe ich damals nicht daran gedacht, eines Tages als Amateur aus einer Garten-Sternwarte heraus, eine Aufnahme auf der Wasserstoff-Linie zu generieren.

Für mich passt der Buchtitel gut zum Thema auch wenn er auf unzählige andere Objekte zutrifft…

Nach vielen Tagen durchziehender Tiefdruckgebiete (vom Atlantik herkommend), konnte ich endlich ein paar Aufnahmen generieren. Die Zwischenzeit wurde genutzt um weitere Optimierungen am System vorzunehmen.

Im Fokus hatte ich ein Sternentstehungsgebiet zwischen Nordamerika-Nebel und Mondsichel-Nebel und somit mitten im Bauch vom Sternbild „Schwan“, angrenzend zum „y Cyg Nebel“.

Bei dem Bild handelt es sich um Schmalband-Aufnahmen auf den Linien Ha / OIII / SII – EBV nach Hubble

Die Anzahl der einzelnen Aufnahmen ist sehr begrenzt weil man ja auch noch eine Mütze Schlaf benötigt

Objekt    
Sternbild Schwan    
Position (Epoche 2000.0) RA: 20h 25m 41.828″ DE: +40° 25′ 26.897″  
Helligkeit    
Ausdehnung    
Entfernung    
Konzentrationsklasse    
Teleskop ASA 12″ f:3.6  
Montierung EQ8    
Guiding MGEN III    
Kamera QHY163M Gain:210 / Offset 25 / Temp.: -15 /  
Belichtungsreihe Ha/OIII/SII Bilder 60-30-30 je 54 Sek.

Die Nacht war von den Bedingungen akzeptabel. Auffällig ist die Temperatur Nacht-Absenkung auf Grund des immer noch geringen Flugverkehrs.


(zum vergrößern bitte anklicken) 

Der FWHM Wert zeigt indirekt (bei richtiger Fokussierung) was die Nacht hergibt. Je kleiner der Wert hier wird, um so besser…

und der M-GEN-III leistet verlässlich seinen Job [Ausschuss durch schlechtes Guiding = 0]

Was mich persönlich beeindruckt sind die jungen Sterne die kosmisch gesehen gerade gezündet haben in einem Umfeld von Wasserstoff und Staub. (siehe grüne Pfeile). Darüber hinaus die komplexen Strukturen – sie erinnern mich an
Tinte in einem Wasserglas – eben eine besondere Art der Pinselführung 🙂  und was erkennt mann im roten Kreis ? Eine Hand, die einen Stern behutsam hält – nun der Phantasie sind eben keine Grenzen gesetzt.

Die Messdaten (GAIA) zum Stern in der (Hand)

ra_epoch2000 = 306.42518030400 deg
dec_epoch2000 = 40.26853193420 deg
errHalfMaj = 0.004 arcsec / Half Major axis of the positional error
errHalfMin = 0.004 arcsec / Half Minor axis of the positional error
errPosAng = 0 deg / Position angle of the positional error
source_id = 2067481502636780928
ra = 306.42515698176 deg
ra_error = 0.1086 mas
dec = 40.26851983705 deg
dec_error = 0.1327 mas
parallax = -0.0598 mas
parallax_error = 0.1432 mas
pmra = -4.133 mas/yr
pmra_error = 0.227 mas/yr
pmdec = -2.810 mas/yr
pmdec_error = 0.259 mas/yr
duplicated_source = 0
phot_g_mean_flux = 1.76287e+03 e-/s
phot_g_mean_flux_error = 2.41211e+00 e-/s
phot_g_mean_mag = 17.572813 mag
phot_bp_mean_flux = 3.00265e+02 e-/s
phot_bp_mean_flux_error = 9.92975e+00 e-/s
phot_bp_mean_mag = 19.157627 mag
phot_rp_mean_flux = 2.50104e+03 e-/s
phot_rp_mean_flux_error = 1.20591e+01 e-/s
phot_rp_mean_mag = 16.266617 mag
bp_rp = 2.891010 mag

Zur Übersicht noch die Zuordnung der Objekte via ALADINSIMBAD und GAIA


(zum vergrößern bitte anklicken) 

PS. Leider konnte ich keinen neuen Stern entdecken zu den vorhandenen aus den Katalogen 😉

und noch ein „Outtake“ einer nicht so guten Nacht, der FWHM Wert lag deutlich > 6 | Objekt ist IC 4756

Euch Allen wünsche ich ein erholsames Wochenende und immer ausreichendes Licht vor dem Objektiv

CS, Thomas

Thomas Schiffer

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