Io Bedeckung 28.06.2019

Hallo Zusammen.
Diese Nacht experimentierte ich mal mit meinem Selbstbau 8 Zöller Achromat ( liebevoll Sonneneimer genannt ) um zu sehen, ob er denn auch Jupiter kann. Vorweg, der Test ergab, dass die Baader CCD RGB R-Filte +TS IR-Blocker Kombination leider beim Achromat nicht funktioniert. Das liegt eindeutig an seiner typischen Farbverschiebung der Wellenlängen, was bestätigt wurde im Einzel Test der Filter.
Einzel Test:   Der Baader CCD RGB R-Filter ergab keine nennenswerten Ergebnisse, bis auf etwas dunklere Zeichnung in den Bändern und helleren Ringen dazwischen. ABER in deutlicher Unschärfe im Fokus! Warum der Achromat diese Linie nur andeutungsweise scharfstellen vermag, ist mir ein Rätsel???  🙄    Der TS IR-Blocker dagegen, lieferte dann gleich befriedigende „scharfe“ Resultate. Warum die Überlagerung nicht klappte wie beim Apochromat, wurde im Einzel Test eindeutig evaluiert. Somit liegt es natürlich auf der Hand, dass die Kombi unmöglich gute Bilder liefern kann, wegen der Verschiebung der Schärfeebene einerseits und kein scharfes Bild im Fokus beim zweiten Filter anderseits. Die Kombi liefert beim Apochromat atemberaubende Oberflächendetails in den Bändern und im Auge. „LEIDER“ scheint mein Sonneneimer da immun zu sein…… 🙄
Nun denn; die so gewonnenen Bilder mit dem TS IR Blocker zeigen schöne Zeichnung in den Bändern, und das „Auge“ als dunkle Fläche ohne Zeichnung! Ich lasse aaaaaaber nicht locker und werde bald möglichst die Filter einzeln hintereinander einsetzen mit entsprechendem nachfokussieren! Die zwei Bilder werden anschließend im Fitswork zu einem Summenbild überlagert, so im Prinzip RGB. Ich werde dann hier weiter unten berichten wie der Krimi ausging.

Das Seeing meinte es ausgerechnet beim ersten Test des Achromaten nicht besonders gut mit uns, doch es kam doch auch was brauchbares dabei zu Stande.

 

Die Übersichttafel eignet sich auch sehr gut zum 3D schielen 😛

3D ANLEITUNG zum betrachten: Setzt Euch etwa 50-70cm vom Bildschirm weg (abhängig von Bildschirmgröße. Ideal ist so ein Breitband mit 24-27″), fixiert das Bild und fangt an zu schielen.
Sobald Ihr die nun drei entstandenen Bilder seht, verdeckt euch jeweils langsam von der Seite kommend mit den Handflächen im Abstand von etwa 10cm die Augen, bis nur noch das mittlere Bild zu sehen ist. Gile oder? der Jupiter schwebt im Raum. 😀
P.S: Bedingung dazu ist natürlich, entweder die positiv oder invert Tafel zu betrachten.

 

Für eine 38 Bilder-Animation von 23.04-23.31h MESZ reichte es auch noch.

Übrigens; Die Zwiebelringe am Rand des Jupiter werden zusätzlich durch die Komprimierung des Gif für das Web verstärkt…. 😈

 

Equipment:

8″ f6 Achromat auf Losmandy G11 mit Koch FS-2 Steuerung

2,5x TeleVue Powermate

Filterkombination: TS IR Block-Filter

Cam: PointGrey Flea3

Software: Firecaptur, Autostakkert, ImPPG, PS CS5.

Schöne Grüße aus der Schweiz, Jozef

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Nachtrag 30.06.2019: So, der Einzel Test ist durch, allerdings bei extrem schlechten Bedingungen, da der Himmel zuzog und ich außer Jupiter keinen weiteren hellen Punkt sehen konnte….. das unter diesen Bedingungen gewonnene Ergebnis ist unbrauchbar!!!

Naja, die Hoffnung stirbt gewiss zuletzt 😎  Wenn es wieder einmal eine Nacht mit guten Bedingungen gibt,

werde ich da weiter forschen. 😉

 

Ich versuchte nun noch das letzte Quäntchen aus den Rohlingen rauszuholen. Nach Selektivem Scharfzeichnen und Unscharf maskieren, zeigt das Ganze doch ordentlich Strukturen. Somit ist abzuwarten, was bei besseren Bedingungen machbar sein dürfte. Erstaunt bin ich allerdings über das Resultat mit dem Baader CCD RGB R-Filter. Ich hätte nicht gedacht, dass in dem Matschrohling soviel verborgen war!

Baader  CCD RGB R-Filter                                                                                                                                                            TS IR Blocker

 

CS Jozef

 

Jozef Cukas

Baujahr 57. Mein Schwerpunkt bei der Astronomie gilt seit Herbst 2013 der Bildgewinnung der dynamischen Prozesse der Sonnenphänomene. Dies führte nicht zuletzt dazu, dass ich nach und nach auch entsprechende Hydrogenalphateleskope für meine stets wachsenden Ansprüche selbst realisierte. Astronomie allgemein, begeistert mich bereits seit 1996. Betste Grüße aus der Schweiz und allseits CS, Jozef