Meine kleine Gartensternwarte – Teil 3

2016

Das Jahr war zwar nicht ohne Ergebnisse für die kleine Gartensternwarte, aber bestimmt kein Ruhmesblatt. Ich habe ein bisschen rumexperimentiert mit Folie, der Sonne und dem Merkurtransit, ein bisschen visuell beobachtet, alles nicht besonders erfolgreich aber nicht ohne jede Freude am Hobby. Vergessen hatte ich noch die Bilder von der MoFi im Jahr davor. Zum Vergleich waren da aber dummerweise immer die tollen Ergebnisse der Sternfreunde gegenüber meinem Kleinkram. Na ja, zu viel Ehrgeiz kann einem das schönste Hobby vermiesen, das muss nicht sein, lass dich nicht entmutigen, wird schon noch werden!

Meist war außerdem unpassendes Wetter, oder trotz gutem Wetter keine Lust, oder irgendeine persönliche Ausrede.

Zum Ausgleich hatte ich im Sommer die fetten Gitterroste ausgegraben, die seit Jahren im Gras versenkt sind um das Boot und den Wohnwagen darauf abzustellen, und als Unterlage um die Teleskopsäule verteilt. Maulwürfe und Wühlmäuse kamen dort jetzt nicht mehr hoch, das Gras aber immer noch. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob das Rolldachhütten-Projekt noch stattfinden soll, oder erst mal eine einfache Plattform reicht. Meine hochtrabenden weiteren Baupläne hatte ich dann zunächst nicht umgesetzt und am Ende des Jahres war alles noch immer eine Baustelle.

2017

Kleinkram zwar, aber jetzt wird es besser: Aus Recycling-Kunststoff (stinkt erst mal wie eine Chemiefabrik in Indien, hält aber ewig) habe ich mir eine Plattform gebaut, eine Terrasse eigentlich. Die liegt auf den Gitterrosten und dazwischen ist eine Wurzelmatte – keine Chance für Maulwurf & Co. Darunter laufen die Leerrohre und ich könnte den Trafo und die Installation weg von der Säule in einem wetterfesten Kasten unterbringen – wenn der denn mal kommt. Dort blieben dann Gewichte und Gegengewichtsstange, also alles Schwere. An der Säule selbst wären somit nur noch Steckdosen, nichts mehr was stört. Die Montierung mit Motoren bleibt zumindest im Sommer auf der Säule unter der Schutzhaube. Da ist sie jetzt schon. Nur Elektronik, Optik, Okularkoffer und so kämen ins Haus.

Im Ergebnis müsste ich bei jedem Aufbau jetzt nur noch ein Kabel ziehen, Gewichte, Elektronik und Steuerung an der Montierung befestigen, und alles wäre gut. Ach ja, die Koffer noch, und das Notebook bei Bedarf, ein guter Arbeitstisch fehlt noch. Theoretisch müsste der Aufbau dann sehr schnell gehen. Die Montierung müsste nur einmal gut eingenordet werden (kommt noch) und wenn sie nach der Beobachtung auf „Park“ gefahren ist, müsste bei der nächsten Beobachtung alles mit einem Warmstart anlaufen, ohne neues Einstellen, auch wenn Zeit vergangen ist. Das sollte kein Unterschied zu einer Hütte oder Kuppel sein.

Ihr seht, viel „sollte“, „müsste“ und so. Meine Planung ist bis jetzt graue Theorie, fühlt sich aber vielversprechend an. Das Foto zeigt den Stand Juni 2017 also noch ohne die Ausbaustufen „Kasten“, „Steckdosen“ und Arbeitstisch.

Ich berichte, ob der Versuch mit „Park“ und „Warmstart“ erfolgreich war, also Mechanik und Elektronik präzise genug arbeiten. Das halte ich für den kritischen Punkt. Vielleicht habt Ihr Erfahrung mit einem solchen Vorgehen, oder andere Ideen. Das würde mir natürlich helfen.

Update folgt, CS
Ralph

 

Vergessen habe ich noch, dass aus dem halbierten Stamm des Ahorns (aus den vorherigen Beiträgen) und einem weggeräumten Gebüsch ein feiner Grillplatz entstanden ist, genau neben der Säule. Falls also jemals schönes Beobachtungswetter in der Eifel sein sollte, könnten wir uns ja mal zusammensetzen und spechteln oder/und grillen. Wenn’s dann doch regnet, ist man natürlich schnell im Haus – wär‘ doch was, oder?

R.