„Old Moon“ vom 9. März 2014
Das nachfolgende Mondbild wurde – fast schon technische Steinzeit (Stand: 2019) – mit einer WebCam (der klassischen SPC-900NC) aufgenommen und ist technisch fast das Gegenstück zu den Mondfinsternisaufnahmen:
750mm Brennweite – 2130 mm Brennweite / DSLR – WebCam / 4″ Öffnung – 10″ Öffnung / alles Gesamtbilder – 60 Einzelteile / rund 300 Bilder, fast alle gestackt – 60.500 Bilder davon rund 20.000 gestackt … und so weiter und so weiter …
Natürlich ist das Gesamtbild ein Mosaik, das aus 60 Bildern zusammengesetzt wurde. Bei 2130mm Brennweite und dem winzigen Webcam-Chip wurde mir schnell deutlich, dass das Vorhaben durchaus astronomische Größen erzeugte. Die Aufnahme aller Bilder benötigte beispielsweise eine Aufnahmezeit von fast 2 Stunden.
Als Stiching-Software wurde Microsoft ICE verwendet. Aufnahmesoftware war WXAstroCapture unter Windows XP.
Hardware war eine umgebaute SPC900NC mit s/w Chip Sony ICX098BL, das Teleskop mein TAL-250K mit 2130mm Brennweite (f/8.5). Insgesamt wurden rund 60.500 Bilder erzeugt. Aus den rund 1000 Bildern pro Mondbereich wurden 60% vorselektiert und aus dieser Auswahl davon dann ca. 50% (rund 280-400 Stück) per AviStack und RegiStax bearbeitet. Mehr wären besser gewesen, aber die WebCam schafft nur max. 10 fps und ich wollte fertig werden bevor der Vollmond entsteht … 😛 . Das dauerte alles gefühlte Ewigkeiten.
Ein bisschen Lehrgeld musste ich bezahlen. Ich habe vorher zwar peinlich genau darauf geachtet eine Einstellung zu finden (per Live-Histogramm), in der die hellsten Mondbereiche gerade noch nicht sättigen (Pixelwerte um 240). Leider war das aber wohl ein rechnerischer Wert für (langsamen) 10 fps – die WebCam kriegt aber in echt nur 9 fps hin und das macht 10% mehr aus. Leider sind damit hellsten Mondbereiche voll gesättigt.
Dann habe ich gelernt, dass ich auch bei nur 8bit Dynamikumfang etwas Luft nach oben lassen sollte, weil sonst das Schärfen per Wavelet-Filtern kaum möglich ist, ohne Bereiche „auszubrennen“. Leider könnte ich damit das Schärfen nicht voll ausreizen. Also wären Helligkeitswerte um maximal 200 deutlich besser gewesen … beim nächsten Mal, hi, hi …
Das Seeing war sehr wechselhaft, aber bei den Terminatoraufnahmen noch recht gut. Zwischendrin war es so schlecht, dass ich fast schon abbrechen wollte, um sich zum Schluss wieder zu bessern.
Alles in allem bin ich aber zufrieden. Insgesamt was das ganz schön aufwendig … aber so etwas macht man ja auch nicht jedes Wochenende.
Das Bild folgt hier und für die Originalgröße bitte anklicken…