Sonne AR2662 und 64 + Filament 22.06.2017
Hallo Zusammen.
Der heutige Tag anerbot sich erneut, trotz sehr hohen Temperaturen und stehender Luft, zur Sonnenbeobachtung. Das Haupt Ziel war diesmal das Filament der nördlichechen Hemisphäre der Sonne, über das ich bereits einen Beitrag erstellte. Siehe hier. In dem Beitrag war dieses Filament am Ostrand zu sehen und somit als Protuberanz zu bezeichnen. Ich schrieb dazu, dass es sich um eine Ruhende Protuberanz handelt, die sich auf einem geeigneten Areal der Sonne aufhält, das als „Ungestörte Chromosphäre“ bezeichnet wird. Da ist weit und breit keine aktive Zone, daher lässt sich auch die Vermutung anstellen, dass dieses Filament den Ostrand erreichen wird um sich dann wieder als schöne Protuberanz zu präsentieren.
Als erstes die Orientierung zu den Gezeigten Aufnahmen des Tages auf der Sonne.
Bogen Filament nördliche Hemisphäre.
Animiert sieht es da schon unruhig aus auf dem Areal, was aber in Wirklichkeit das „normale“ Tun der ungestörten Chromosphäre ist 😛
Gesamtlänge des Filament zum Aufnahmezeitpunkt: 172`205Km
In unmittelbaren Nachbarschaft westlich dieses Filament, sehen wir das Filament das sich aus der AR2662 weit südlich bis unterhalb des Äquator zieht. Darstellung im Panorama aus zwei Bildern.
Gesamtlänge des Filament zum Aufnahmezeitpunkt: 216`692Km, allerdings zeigt das Panorama nicht die gesamte Länge des Filament!
AR2662 und unten der Ausläufer des oben im Pano gezeigten Filament.
Wechsel zur Ostseite der Sonne, wo die neue AR2664 zu beobachten ist.
Als letztes Ziel nahm ich noch die schöne Protuberanz-Gruppe im Nordosten ins Visier. Bei dieser war der Himmel aber schon dermassen weiss, was für die Aufnahme nicht besonders zuträglich war.
SSM Diagramme zum Seeing
23.06.2017 / Protuberanz im Nordwesten.
Ich stelle diese Protuberanz explizit hier ein, da es zu dieser keine weiteren Anis oder Bilder für eine eigene Doku gibt. Das ist auch soweit vertretbar, da diese Protuberanz gestern bereits als kleiner Haufen im Nordwesten zu sehen war. Interessant ist, dass diese Protuberanz in ihrem Aussehen deutlich auffällt. Sie ist nicht wolkig, im Gegenteil. Sehr kompakt und sie besteht aus deutlichen Strängen. Es wird angenommen, dass solche Protuberanzen aus in Magnetröhren eingeschlossenen Wasserstoff bestehen. Dadurch grenzt sich jeder Schlauch zum anderen deutlich ab, was der Protuberanz diese Kompaktheit verleiht. Die Ani ist deutlich beschleunigt, siehe Spikulen, und trotzdem entsteht der Eindruck einer Zeitlupe.
Equipment:
Teleskop: Selbstbau Achromat 8″f6 abgeblendet auf f7.
Halpha Ansatz: Televue Powermate 4x als Telezentrik, DayStar Quantum SE 0,6À + Lunt LS50 Vorfilter duoble staked, Chromosphäre. TeleVue Powermate 4x, DayStar Quark, Protuberanzen.
Aufnahmekamera: PointGrey Grasshopper3.
Montierung: Losmandy G11 mod. auf Koch FS2 Steuerung.
Programme: Firecapture / Autostkkert3 / Imppg / PIPP / Lightroom6 / PS5
Zubehör: Baader 160er D-ERF, Fokal-Reducer, Caffe und Tabak.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an meinen lieben Sonnenfreund Siggi, mit dem ich mich während der EBV via Skype beraten konnte. Unsere gegenseitige Unterstützung schätze ich sehr. Danke Dir dafür Siggi. 😀
CS Jozef
P.S: soeben wollte ich meiner Sucht fröhnen und eine Zigarette auf dem Balkon rauchen……. aber, da war dieser phantastische Nachthimmel mit der Cumulus Wolke, die sanft leuchtete. Ab und zu waren da Blitzlichter im innern zu sehen, was sich so auf die schnelle nicht festhalten liess.